Die „nei“ CSV setzt auf rückwärtsgewandte Energiepolitk
Heute wurde bekannt, dass CSV und ADR aus dem „Nationalen Aktiounskomitee géint Atomkraaft“ ausgetreten sind. So setzt gerade die größte Oppositionspartei den wichtigen nationalen Konsens gegen Atomkraft leichtfertig aufs Spiel. Bisher konnten die luxemburgischen Regierungen auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene immer auf den geeinten politischen Rückhalt sowohl der luxemburgischen Zivilgesellschaft, als auch aller im Parlament vertretenen Parteien zählen. Damit scheint jetzt Schluss zu sein.
Djuna Bernard und Meris Šehović, Parteivorsitzende von déi gréng, bedauern diese Entscheidung:
„Die Entscheidung der CSV ist für uns unverantwortlich und nicht nachzuvollziehen. Mit dem Austritt aus dem Aktionskomitee gegen Atomkraft setzt die ‚neue‘ CSV auf altbackene und rückwärtsgewandte Scheinlösungen. Atomkraft ist und bleibt eine gefährliche Risikotechnologie. Daran ändern auch etliche Innovationsversuche, wie die in Frankreich erneut gepriesenen Mini-Reaktoren, nichts. Die konkreten, negativen Konsequenzen dieser Technologie bleiben bestehen. Der Uranabbau für die Herstellung der Brennelemente ist eine Umweltkatastrophe und für die Abfallproblematik gibt es keine tragfähige Lösung.“
François Benoy, atompolitischer Sprecher der grünen Fraktion, erklärt:
„Die Bilanz der Atomindustrie ist miserabel und Atomkraft macht weder wirtschaftlich, noch ökologisch Sinn. Im Gegenteil. Letztlich wird der Kampf gegen die Klimakrise deutlich schwieriger, wenn man Milliarden in diese gescheiterte Technologie versenkt. So viel Zeit und Geld haben wir beim Kampf gegen die Klimakrise nicht. Auch das Argument der Versorgungssicherheit und der Energieunabhängigkeit mittels Atomenergie ist falsch. Europa ist zu 100% von Uranimporten abhängig und damit von Putins Staatsfirma Rosatom. Ganze 40% kommen nämlich aus Russland und dem benachbarten Kasachstan. Um für unsere Zukunft eine sichere, saubere und kostengünstige Energieversorgung zu garantieren, müssen wir unabhängig von fossilen Energien und Uran werden. Wir müssen die nächsten Jahre weiter massiv in den Ausbau erneuerbarer Energie und eine nachhaltige Energietransition investieren.“